MUQARNAS

Installation

Ursula Eske bezieht sich in ihrer Lichtinstallation auf eine alte Tradition. Als Muquarnas werden jene stalaktitartigen Gewölbe und Gesimse bezeichnet, die angeregt von in Karsthöhlen auffindbaren Gebilden als dekorative Formen seit dem 11. Jahrhundert in islamischer Architektur häufig verwendet werden. Die Faszination von Tropfsteinhöhlen, die sehr langsam aber stetig ablaufenden Veränderungen steinerner Formen haben Ursula Eske zu ihrer neuen Installation im Atelier |Zwischen den Häusern| angeregt. Sie verwandelt das historische Gewölbe des Kellers ihres Ateliers in eine stilisierte  Höhle mit leuchtenden Auswüchsen und  Wucherungen aus Wänden und Boden, die an das Prinzip Tropfsteine erinnern sollen. Spiegelungen führen den Blick in scheinbare Tiefen, vermitteln eine Ahnung von Unendlichkeit und Zeitlosigkeit, erinnern uns daran. wie beschränkt unsere Zeit- und Raumvorstellungen eigentlich sind. Bewegt man sich im Raum, erscheinen animierte Spiegelungen. Säulen wachsen zusammen, trennen sich, verschwinden oder erscheinen in anderer Form wieder. Nichts bleibt, wie es ist, vieles ist anders, als es scheint, wie Mensch und Natur,  die sich in ständigem Wandel befinden. Die Höhle mit den leuchtenden Gebilden können nicht nur durch Einstieg in das Kellergewölbe erlebt werden, man kann sie auch von der Straße aus, durch ein Fenster betrachten.